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Zahnarzt Unteruschung von Zahnfleischerkrankungen

Parodontitis: Die optimale Behandlung & mögliche Ursachen

Wir haben diesen Beitrag im laufenden Monat überprüft und die Beschreibungen teilweise aktualisiert.
Unsere Empfehlungen sind nach wie vor auf dem neuesten Stand. Letztes Updated am 26. Oktober 2020


ICD-Codes:K05Was ist der ICD-Code?


Parodontose oder Parodontitis?

Die Parodontitis zählt neben der Gingivitis zu den sogenannten Parodontalerkrankungen. Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates müssen unbedingt behandelt werden, um die Zähne zu erhalten. Wird eine Parodontose nicht behandelt, kann es durch das erkrankte Zahnfleisch zum Verlust der Zähne kommen. Auslöser für Parodontalerkrankungen ist bakterieller Plaque, die genau genommen ein Biofilm aus mehreren Hundert verschiedenen Bakterien besteht.

Die meisten Arten von Bakterien im Mund sind harmlos, doch einige Typen konnten identifiziert werden, die besonders häufig zu Gingivitis und Parodontitis führen. Um Parodontitis vorzubeugen, hilft vor allem eine gesunde Lebensweise, Verzicht auf Tabak und Alkohol sowie eine regelmäßige und gründliche Mund- und Zahnhygiene.

Plaque auf den Zähnen spürt man sogar mit der Zunge. Durch die Plaque fühlt sich die Zahnoberfläche rau und körnig an. Auf dem Zahnfleisch erkennt man Plaque an weißen Verfärbungen, die sich unregelmäßig auf der Schleimhaut verteilen.

Auf einen Blick: Das Wichtigste in Kürze

Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates müssen unbedingt behandelt werden, um die Zähne zu erhalten.
Jährliche Kontrollbesuche und professionelle Zahnreinigungen schützen dich vor Zahnfleischerkankungen.
Wenn du Probleme mit dem Zahnfleisch hast, solltest du sofort einen Zahnarzt aufsuchen. Ansonsten bildet sich eine Parodontitis!

Eine kurze Übersicht:

  • Parodontitis ist eine bestehende Zahnfleischentzündung, die unbedingt behandelt werden muss
  • Verursacht wird Zahnfleischentzündung durch bakterielle Plaque, infolge von falscher oder unzureichender Mundhygiene
  • Schreitet Parodontitis weiter voran, entstehen Zahnfleischtaschen die einen Nährboden für Bakterien bieten
  • Mit guter und richtiger Mund- und Zahnpflege kann Parodontitis verhindert werden

Welche Symptome treten bei Parodontitis auf?

Eine Parodontose verursacht nur selten oder erst im späteren Verlauf Schmerzen. Deshalb werden sie häufig erst dann diagnostiziert, wenn aus einer leicht behandelbaren Gingivitis eine fortgeschrittene Parodontitis entstanden ist. Zu den häufigsten Symptomen einer Gingivitis zählt vor allem Zahnfleischbluten beim Zähneputzen. Auch kann das Zahnfleisch geschwollen, rot gefärbt und druckempfindlich sein. Wurde die Gingivitis nicht rechtzeitig behandelt und ist daraus eine Parodontitis entstanden, können weitere Symptome auftreten. Bei weit fortgeschrittener Parodontitis können bereits Zahnfleischtaschen entstanden sein. Diese können Eiter enthalten, ein sicheres Zeichen für eine stark fortgeschrittene Entzündung.

Parodontitis Krankheitsbild

Durch die Entzündung kann auch Mundgeruch entstehen, der nicht nur für den Betroffenen ein unangenehmes Problem darstellt. Je weiter eine Parodontitis fortschreitet, umso schwerwiegender sind die Symptome. Zieht sich das Zahnfleisch zurück, werden die Zahnhälse frei gelegt. Sie reagieren vor allem auf Wärme und Kälte besonders empfindlich, was die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt. Erfolgt auch in diesem Stadium weiterhin keine Behandlung, lockern sich die Zähne und fallen schließlich aus.

Welche Faktoren begünstigen die Entstehung von Parodontitis?

Die wohl größte Rolle bei der Entstehung von Parodontitis fällt dem körpereigenen Immunsystem zu. Dennoch gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die die Entstehung von Parodontose begünstigen. Dazu zählt allen voran, eine schlechte oder gar fehlende Mundhygiene. Auch genetische Faktoren können Entzündungen am Zahnfleisch begünstigen, ebenso Tabakkonsum, Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, der insbesondere dann, wenn die Zuckerwerte nicht gut eingestellt sind, oder bereits eine Insulinresistenz vorhanden ist. Nicht zu vernachlässigen wären die Art der Ernährung, Störungen im Immunsystem sowie Stress.

Gegen Parodontalerkrankungen vorbeugen

Parodontalerkrankungen müssen nicht zwingend entstehen. Mit einer richtigen und guten Mund- und Zahnhygiene tun Sie viel für gesunde Zähne und Zahnfleisch. Die Verwendung von Zahnseide und Zwischenraumbürsten bieten zusätzlichen Schutz vor Gingivitis und Parodontitis. Mindestens einmal jährlich sollten Sie auch an den Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. So können Parodontalerkrankungen schneller diagnostiziert und rechtzeitig behandelt werden. Die professionelle Zahnreinigung ermöglicht nicht nur ein strahlendes Lächeln, sondern sorgt auch für gesunde Zähne und Zahnfleisch.

Parodontitis entsteht nicht von heute auf morgen. Die Erkrankung schreitet langsam voran, zunächst verursacht sie kaum Beschwerden oder Schmerzen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Zahnfleischentzündung bereits im Frühstadium aufdecken und eine rasche Behandlung ermöglichen.

Mangelhafte Mundhygiene und ungesunde Ernährungs- bzw. Genussgewohnheiten fördern die Entstehung und den Verlauf einer Parodontitis, deren traditionelle Bezeichnung „Parodontose“ war. Zum Teil kann die Erkrankung vererbt werden, jedoch steigt das Risiko erst in Verbindung mit den genannten hygienischen Aspekten. Der Krankheitsverlauf führt häufig zum kompletten Zahnverlust und muss möglichst früh durch zahnärztliche Gegenmaßnahmen gestoppt werden. Die Wissenschaft forscht noch, schließt aber Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Folgerisiko einer Parodontitis in Folge einer Schwächung des Immunsystems nicht mehr aus.

Parodontitis Behandlung vom Zahnarzt

Ursachen und Symptome der Parodontose – Parodontitis

In der Vorstufe der Parodontitis entwickelt sich in der Plaque (Zahnbelag) vor allem am Rand des Zahnfleischs und in den Zwischenräumen zwischen den Zähnen eine große Zahl von Keimen und deren Ausscheidungsprodukten, vor allem Giftstoffe und Säuren. Diese greifen Zähne und Zahnfleisch bis hin zur Zahnfleischentzündung an. Bedingt durch die Schwellung, ist gründliches Putzen schwierig. Zahnfleischtaschen lösen im weiteren Verlauf immer stärkere Entzündungen aus, bis der Kieferknochen angegriffen wird und sich das Zahnfleisch zurückbildet.

Begünstigende Faktoren der Parodontitis sind Zahnstein, ererbte Veranlagung und mangelnde Mundhygiene sowie der Genuss von Nikotin bei Rauchern.

Eine fortgeschrittene Parodontitis kann das körpereigene Immunsystem nicht mehr wirksam bekämpfen. Auch chronische Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes mellitus, fördern die Entstehung und den Verlauf der Parodontitis.

Diagnose und Therapie der Parodontitis

Regelmäßige Zahnpflege schützt dich vor ErkrankungenIn der Regel bemerkt erst der Zahnarzt, dass eine Parodontitis vorliegt. Nach der genauen Untersuchung des Stadiums behandelt er die Keime mit Antibiotika oder durch weitere Maßnahmen, je nachdem, wie aggressiv die Parodontitis verläuft. Bei rechtzeitiger Diagnose hilft eine professionelle Zahnreinigung in den Zahnfleischtaschen und an der Zahnoberfläche, bei der Späterkennung ein operativer Eingriff durch eine „offene“ Behandlung dabei, die weitere Keimentwicklung zu stoppen.

Anschließend verhindert dauerhaft gründliche Zahnpflege und Mundhygiene, Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten. Raucher, die sich zum Aufhören entscheiden, unterstützen die Heilung ebenfalls schnell und effektiv. Unterstützend wirkt die schnelle Therapie der Parodontitis auch, wenn bereits Keime in die Blutbahn geraten sind und in der Nähe des Herzens oder am Herzen selbst Sekundärerkrankungen ausgelöst haben. In solchen Fällen müssen beide Erkrankungen zeitgleich behandelt werden, um schlimmeren Folgen entgegenzuwirken.

Prophylaxe und Früherkennung durch regelmäßigen Zahnarztbesuch

Der zweimal jährliche Kontrollbesuch beim Zahnarzt verhindert, dass sich eine Parodontitis überhaupt erst schwerwiegend entwickeln kann. Auch die halbjährliche professionelle Zahnreinigung gibt den giftigen Keimen keine Chance der unerkannten Entwicklung. Chronische Erkrankungen begünstigen Parodontitis. So lange diese ursächliche Krankheit gründlich behandelt wird, behalten Betroffene auch die schweren Folgen im Mundraum besser im Griff.

Raucher tun gut daran, mit dem Rauchen aufzuhören. Ohne Nikotineinfluss kann das gesamte Immunsystem des Körpers besser arbeiten. Grundsätzlich ist das frühe Erlernen gründlicher Mundhygiene die richtige Prophylaxe gegen alle Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates. Der regelmäßige Gebrauch von Zahnseide oder Interdentalbürsten entfernt schädigende Beläge ebenfalls rechtzeitig von der Oberfläche der Zähne und den Zahnfleischrändern.

Diese vorbeugende Gründlichkeit kann nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auch andere Gesundheitsrisiken reduzieren, zum Beispiel die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Quellen und weiterführende Verweise

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Parodontitis
  • https://www.dentolo.de/ratgeber/parodontitis/

Bildnachweise:

  • © bilderzwerg – fotolia.com #40468586
  • https://pixabay.com/de/photos/zahnarzt-zahnpflege-zahnmedizin-2530990/
  • https://pixabay.com/de/photos/zahnarzt-patient-1639683/
  • https://pixabay.com/de/photos/z%C3%A4hne-putzen-z%C3%A4hne-zahnarztpraxis-2103219/

 



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Autoren & Experten:
Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. med. Hermann Eichstädt, Berlin. Facharzt Innere Medizin & Kardiologie, Lebenszeitprofessor i.R. der Charité Berlin. Geschäftsführender Vorstand der Berlin- brandenburgischen Gesellschaft für Herz- und Kreislauferkrankungen e.V.
Journalist: Horst K. Berghäuser


Literatur, Quellen und Verweise:
Rationelle Diagnostik und Therapie in der Inneren Medizin
Thieme Verlag
Praktische Labordiagnostik - Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, klinischen Chemie und Hämatologie
Grönemeyers Buch der Gesundheit
Hallesche Krankenversicherung

Update: Letzte Änderungen auf dieser Seite fanden am 30.3.2024 statt.